PUTZEN HILFT – Kehrwoche

Die grün dominierte Stuttgarter Stadtverwaltung kam auf etwas, was führende Grüne nicht mehr kannten, wohl aber jede schwäbische Hausfrau, die sich ja von Merkel zitieren lassen musste. Wieder Straßen sauber machen! In der Weltmetropole der Kehrwoche!

Heidenei – kein Feinstaubalarm in Stuttgart mehr? Der berüchtigte Talkessel wieder sauber? Kein Weltuntergang, keine Gefahr mehr für Leib und Leben? Kaum zu glauben nach dem Aufruhr und den Demonstrationen gegen Feinstaub („Stuttgart erstickt!“, „Atmen gefährdet!“). Atemschutzmasken in der Schwabenmetropole ließen schon Japan-Gefühle aufkommen. Jetzt ist nichts mehr? Was ist da los?

Schlichtweg eine Weltrevolution im Stuttgarter Talkessel! Die Stadt hat eine Sensation verkündet: ein neues Reinigungskonzept. Die grün dominierte Stuttgarter Stadtverwaltung ist auf etwas gekommen, was führende Grüne gar nicht mehr kannten, wohl aber jede schwäbische Hausfrau, die sich ja bereits von Merkel zitieren lassen musste: Dreck weg! Ganz einfach: Mal wieder Straßen sauber machen! Und das in der Weltmetropole der Kehrwoche.

Oifach Schildle naus’ghängt: Kehrwoch!

Drei Kehrmaschinen fahren jetzt durch die Straßen, versprühen ein paar Tröpfle Wasser und ein rotierender Besen wischt auf. Der Prüfkonzern DEKRA begleitet –  sicherlich nicht schlecht dabei verdienend – das Projekt Kehrwoche. Das Ergebnis: Der EU-Tagesmittelgrenzwert von 50 Mikrogramm Feinstaub pro Kubikmeter soll nach den Putzaktionen nicht überschritten worden sein. Gemessen wurde Werte zwischen 23 und 48 Mikrogramm.

Dafür könnte es drei Gründe geben, hat der grüne Fritz Kuhn, der den großen Sessel der Oberbürgermeisters von Stuttgart auszufüllen versucht, gesagt: „Erstens: Die intensive Reinigung der Straßen zeigt Wirkung. Zweitens: Das insgesamt wärmere Wetter sorgt für besseren Luftaustausch. Oder drittens: Es ist eine Kombination von beidem“. Noch sei es aber zu früh, Rückschlüsse vom Reinigungsprojekt auf die Entwicklung der Messergebnisse am Neckartor zu ziehen. „Der Feinstaub fliegt ja durch die Luft!“

„Umweltschützer“ wollen jedoch das totale Diesel-Verbot und finden die Kehrwoche überflüssig. Der dubiosen Deutschen Umwelthilfe glitzern angesichts ihrer Klagen gegen Städte schon die Dollar-Zeichen aus den grünen Äuglein, statt mal in einem demonstrativen Akt selbst zu Wassersprenger und Kehrbesen zu greifen und die Straßen zu reinigen.

Nur hätte das ein paar Schweißperlen gekostet und sich nicht so schön vermarkten lassen wie der Aufruf: „Dass Stuttgart die Stadt mit der mit Abstand schlechtesten Luftqualität in Deutschland ist, liegt nicht nur an der Topographie und der autofreundlichen Landes- wie Stadtregierung. Die hohe Belastung der innerstädtischen Atemluft mit Feinstaub und Stickstoffdioxid ist auch unmittelbares Ergebnis eines besonders hohen Anteils vermeintlich moderner Euro 6 Diesel-Pkw südwestdeutscher Autokonzerne!“ Doch der Dieselmotor ist kaum am Feinstaub schuld. Der ist mit Filtern und Abgasreinigungstechnik mittlerweile sauber geworden.

Lastenfahrräder, so eine Idee, sollen dafür sorgen, dass die Geschäfte beliefert werden. Romantische Vorstellung, mit Muskelkraft einige Hundert Kilogramm fair gehandelte Güter die steilen Steigungen der Stuttgarter Hänge hinaufzubefördern. Die grünen Sturmabteilungen fordern dagegen ein Diesel-Fahrverbot „an allen Tagen und auch für Euro6“. Da kann einem Ministerpräsidenten eines Bundeslandes, das extrem von der Automobilproduktion abhängig ist, schon leicht mulmig werden.

Kretschmann schwärmt von der Dieseltechnologie, betont, dass er sich selbst gerade einen Diesel nach der Euro-6-Norm gekauft habe: „Das ist der beschde Verbrennungsmotor!“ Und setzt als Beruhigungspille für seine Grünen nach: „Der wird als Übergangstechnologie gebraucht!“ Für den Übergang ins Paradies also, in dem Luft und Liebe für den Antrieb ausreichen.

Vorher aber ist die Kehrwoch’ dran!

Großartig grüne Wissenschaft. Neue wissenschaftliche Studien haben ergeben: Putzen hilft.

Autor:

HOLGER DOUGLAS

Mitgeteilt durch:

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„Statt sich an der Feinstaub und Diesel-Posse oder anderen „alternativen grünen Fakten“ zu beteiligen,  kann man sich bei wichtigeren gesellschaftlichen Problemen  engagieren,“ sagt Horst Roosen, Vorstand des BSZ® Bund für soziales und ziviles Rechtsbewußtsein e.V. und Initator des  Bündnis gegen Gewalt und Terror.

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