BERGEN UND GLEICH ABHAUEN: Deutschland lernt dazu – Handreichungen zum Terrorfall
Sie werden betroffen und geschockt sein, wenn Sie den Beitrag „BERGEN UND GLEICH ABHAUEN: Deutschland lernt dazu – Handreichungen zum Terrorfall“ des bekannten Journalisten Holger Douglas gelesen haben.
„Ob mit ständig mehr Videoüberwachung und Einschränkung unserer persönlichen Freiheitsrechte tatsächlich Terroranschläge verhindert werden können, kann bezweifelt werden“, sagt Horst Roosen, Vorstand des BSZ® Bund für soziales und ziviles Rechtsbewußtsein e.V. und Initiator des Bündnis gegen Gewalt und Terror. Wir sind Demokraten die das Innere nach Außen kehren und unsere Kultur und Menschenfreundlichkeit jedermann offenbaren. Wir treten ein für Weltoffenheit – Gewaltfreiheit und Toleranz! Mit dieser positiven gesellschaftspolitischen Aussage wird es schwieriger sein, Hass und Terror zu verbreiten und die Moral und Willenskraft unserer Gesellschaft zu untergraben. Dafür benötigt das Bündnis gegen Gewalt und Terror auch Ihre persönliche Unterstützung.
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BERGEN UND GLEICH ABHAUEN: Deutschland lernt dazu – Handreichungen zum Terrorfall
Der Verfassungsschutzpräsident Maaßen sagt, die Deutschen müssen sich mental auf Anschläge einstellen – Gesundheits-, Rettungs- und Medizin-Organisationen bereiten sich und andere bereits sehr praktisch vor.
Die nächsten Anschläge kommen bestimmt, sagt nicht nur Hans-Georg Maaßen, der Präsident des Bundesamts für Verfassungsschutz. Der Bundesinnenminister und praktisch alle Innenpolitiker warnen nach jedem Terrorschlag davor, dass es neue geben wird. Alle sind und werden auf Daran-Gewöhnen getrimmt. Das gilt auch für Begleiterscheinungen wie mit Maschinenwaffen ausgestattete Polizisten, für Straßensperren und mehr. Ausgespart wird, was Bürger erwartet, die sich in der Nähe eines Anschlages befinden, auch wenn sie das Glück haben, selbst nicht verletzt zu werden oder nur leicht.
Hans-Georg Maassen (L), President of the Federal Office for the Protection of the Constitution (Bundesamt fuer Verfassungsschutz), speaks to the media while attending a symposium on Islamist Terror in Europe on May 4, 2015 in Berlin, Germany (Photo: Sean Gallup/Getty Images)
Sage keiner, es werde nichts vorbereitet. Wir brauchen zum Beispiel Tourniquets, wieder viel mehr Tourniquets. Ein nützliches Abbindesystem, um den Blutfluß in Blutgefäßen zu stauen oder vollständig zu unterbrechen. Es empfiehlt sich, um große, stark blutende Wunden vor allem an Extremitäten zu schließen. Zumindest es zu versuchen. Druckverbände, wie wir dies aus den 1. Hilfe-Schulungen kennen, funktionieren in solchen Situationen nicht so gut.
Beim Militär gehört ein solches Abbindesystem im Rahmen der Tactical Combat Casualty Care zur Ausrüstung, schreibt bereits Wikipedia und vergisst auch nicht den Hinweis, dass auf das Tourniquet ein vorbereiteter Klebestreifen mit Datum und Zeit aufzukleben ist, damit man weiß, wie lange der Blutfluss bereits gestoppt wurde. Auf längere Zeit gesehen drohen nämlich Blutgerinnsel.
Behaupte niemand, die Deutschen seien nicht lernfähig. Nicht nur Pfarrer lernen dazu („Was können wir für Flüchtlinge tun?”), sondern auch Ärzte. Der letzte Krieg ist Gottseidank schon etwas länger her, die Kenntnisse in Notfallmedizin sind daher verblasst. Gut, Massenunfälle mit den typischen Verletzungen werden routiniert von Rettungsdiensten und Krankenhäusern beherrscht. Aber das ist etwas anderes.
„Maschinenpistolen, Sprengsätze und Nagelbomben verursachen ganz andere Verletzungen als Autounfälle“, sagt Reinhard Hoffmann, Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie.
„Denn bei Explosionen von Sprengsätzen kommt es zu vier Verletzungsmustern, an die wir nicht gewohnt sind”, erklärte Heinz-Johannes Buhr, Sekretär der Deutschen Gesellschaft für Allgemeine- und Viszeralchirurgie (DGAV) im vergangenen Jahr auf dem Chirurgen-Kongress.
Zunächst führt die Detonation einer Bombe zu einem exponentiellen und sofortigen Anstieg des Luftdrucks. Es entstehen Hochgeschwindigkeitsdruckwellen, die kleine Blutgefäße in Leber, Lunge, Niere und allen Organen zerstören können. „Ein solches Barotrauma ist eine ganz neue Form des Politraumas, das wir bisher nur von zu tiefen Tauchgängen kennen und das von außen kaum zu erkennen ist”, so Buhr. Nach seiner Schätzung kennen sich höchstens acht Prozent der Chirurgen mit einem solchen Barotrauma aus. Der Patient müsse umgehend beatmet werden. So schreibt das Ärzteblatt und an anderer Stelle:
„Besser vertraut seien Ärzte in Deutschland mit der zweiten Stufe der Explosionsverletzung, in der es zu perforierenden und penetrierenden Verletzungen durch umherfliegende Trümmerteile komme. In der dritten Phase wirft die Druckwelle den Betroffenen durch die Luft. Der Aufprall führt zu stumpfen Verletzungen, Schädel-Hirn-Traumata oder Schürfungen – ähnlich wie bei einem Motorradunfall. In der letzten Stufe kommt es zu Verbrennungen oder Rauchgasverletzungen. ‚Was man hierbei oft nicht bedenkt sind, Infektionen’, so Buhr. Der Patient stirbt in der Regel an Verletzungen des Thorsos und des Abdomens, erklärt der Chirurg aus Berlin.”
„Während bei Verkehrsunfällen die Stabilisierung der Atmung für gewöhnlich oberste Priorität hat, steht bei Explosionen die Stillung der Blutung an erster Stelle“, erklärt Bertil Bouillon, Direktor der Klinik für Orthopädie, Unfallchirurgie und Sporttraumatologie am Klinikum Köln-Mehrheim.
Auf einer Fachtagung „Terrormedizin” befassten sich Mediziner mit dieser für deutsche Verhältnisse neuen Medizinsparte. Etwa 90 Prozent der Opfer von Terroranschlägen sterben, so die Erkenntnisse, weil sie verbluten.
Schwierig wird es für Ärzte, ein neues Verhalten einzutrainieren: Mental möglichst schnell einzuordnen, bei welchem Schwerverletzten welche Maßnahmen noch lohnen und bei wem sie vergeblich sind, weil keine Überlebenschancen mehr bestehen. Wissen, das die alten Militärfeldärzte „drauf hatten”.
Auch die Bevölkerung könnte unterstützen, schlagen Experten vor, indem sie stark blutende Gliedmaßen mit Kleidungsstücken abbinden. Im besten Fall seien Verbandskästen mit Tourniquets ausgestattet.
Die Krankenwagen werden derzeit in vielen Bundesländern verstärkt mit diesem Hilfsmittel ausgerüstet, das die Nützlichkeit in den letzten Kriegen unter Beweis gestellt haben.
Auch die Rettungsdienste des Malteser Hilfsdienstes in Deutschland stellen sich auf mögliche Terroranschläge ein. Bei einem Treffen in Paderborn berieten die ehrenamtlichen Diözesanärzte und der Bundesapotheker unter der Leitung des Bundesarztes der Malteser, Rainer Löb, über notwendige Reformen im Rettungsdienst, im Katastrophenschutz und in den Krankenhäusern.
Löb sagte, bei Terroranschlägen seien nicht nur veränderte medizinische Vorgehensweisen notwendig. Ausgesprochen wichtig und manchmal sogar lebensrettend seien auch bessere Abstimmungen zwischen den Sicherheitskräften und der Medizin sowie die umfassende Vorbereitung der haupt- und ehrenamtlichen Einsatzkräfte. Deshalb würden entsprechende Bedrohungsszenarien erarbeitet und durchgespielt.
Gut zu wissen, dass auch die Arbeitsgemeinschaft für Militär- und Notfallchirurgie der Deutschen Gesellschaft für Allgemein- und Viszeralchirurgie zusammen mit der Bundeswehr seit 2015 Kurse anbietet, an denen bereits mehr als 200 Viszeralchirurgen teilgenommen haben. Bei der Deutschen Gesellschaft für Anästhesie und Intensivmedizin befasst sich der Arbeitskreis der „AG Taktische Medizin“ mit dem Thema.
In Frankreich sind bereits alle Rettungsfahrzeuge mit Tourniquets ausgerüstet, in Deutschland soll das jetzt zügig geschehen, fordern Unfallchirurgen. Diese Systeme könnten auch an allen öffentlichen Plätzen gelagert werden ähnlich wie Defibrillatoren.
In einem anderen Bericht heißt es: „Hessen ist nicht das erste Land, dass die Einsatzstrategien der Retter überdenkt. Bayern etwa geht mit seinem Konzept noch weiter: Da sollen Helfer nicht nur in Selbstschutz und Einsatztaktik geschult werden, sondern auch im Umgang mit typischen Verletzungen, die nach Terroranschlägen zu erwarten sind – etwa durch Explosionen oder Schüsse. Rettungs- und Polizeiwagen haben in Bayern spezielle Aderpressen zum Abbinden starker Blutungen an Bord oder werden noch nachgerüstet. Früher kamen diese Abbindesysteme nur beim Militär zum Einsatz. Auch in Hessen stehe die Ausstattung der Rettungswagen auf dem Prüfstand, hieß es aus dem Sozialministerium.”
Bleibt jetzt, das strategische Verhalten an einem Anschlagsort zu lernen. Islamistische Terroristen neigen gern zum Zweitschlag. Kurze Zeit nach dem ersten Anschlag wird eine zweite Bombe gezündet, wenn die Rettungskräfte eingetroffen sind. Das verstärkt die Wirkung.
Die Notfalltrupps können von den israelischen Rettungskräften lernen. Bergen und gleich abhauen – deren Devise.
Ist der Deutsche so? Keine Revolution gegen unkontrollierte Einwanderung, sondern lieber praktisches Organisieren. Den Umgang mit dem Unbill lernen, der mit dem einhergeht, wogegen keiner aufstehen will.
Also Tourniquets zu den gelben Warnjacken in den Verbandskasten. Und wieder den praktischen Umgang üben, wie man fachgerecht abgesprengte Arme oder Beine abbindet, bis der Arzt kommt. Dann bleibt nur noch hoffen und beten, dass der nicht Sichtungskategorie T4 erklärt, bei der ein Überleben unwahrscheinlich ist.
Mit wieviel Hilfe wie vieler Bürger zu rechnen ist, muss angesichts der Beobachtung bei Verkehrsunfällen skeptisch stimmen. Die Gaffer sind da im Vergleich zu denen, die helfen, schon immer die erdrückende Mehrheit.
Autor:
HOLGER DOUGLAS
Mitgeteilt durch:
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