Gläubigervertreter bei PIM Gold
Insolvenzgericht hat vorläufigen Gläubigerausschuss bestellt.
Lesen Sie mit freundlicher Empfehlung des Autors den nachstehenden Bericht. der am 14.10.2019 auf www.investmentcheck.de veröffentlicht wurde.
Gläubigervertreter bei PIM Gold: Insolvenzgericht hat vorläufigen Gläubigerausschuss bestellt
Das Insolvenzgericht im Fall PIM Gold hat einen fünfköpfigen vorläufigen Gläubigerausschuss bestimmt. Vier davon sind Rechtanwälte geschädigter Anleger. Sie unterstützen und kontrollieren den vorläufigen Insolvenzverwalter, der viel Arbeit vor sich hat. Er muss eine chaotische Buchhaltung aufarbeiten und weitere Vermögenswerte aufspüren. Derzeit sind nur rund 500 Kilogramm von 3,4 Tonnen Gold vorhanden.
Vergangenheitsbewältigung.
Das Chaos in der Buchhaltung von PIM Gold ist nicht neu. Jetzt hat es der vorläufige Insolvenzverwalter Dr. Renald Metoja noch einmal bestätigt. Er und sein Team sichten und analysieren derzeit die Buchhaltung, die „allerdings nicht auf dem aktuellen Stand und für die Jahre 2018 und 2019 lückenhaft ist“. Er sichert momentan außerdem die elektronischen Daten von Festplatten und Servern sowie den E-Mail-Verkehr. Schließlich muss Metoja detektivisch Zahlungsströme nachvollziehen und den Verbleib von Vermögen klären: „Im Vordergrund unserer Arbeit steht jetzt das Aufspüren und die Sicherung von Vermögenswerten.“ Metoja betonte, dass es dauern wird, bis er sich einen umfassenden und belastbaren Überblick verschafft hat. „Wir müssen alle Daten und Informationen mit der gebotenen Skepsis behandeln und uns ein eigenes Bild machen“, so der vorläufige Insolvenzverwalter. „Das ist eine Fleißarbeit, die voraussichtlich Wochen in Anspruch nehmen wird.“
Goldbestände.
Wie Investmentcheck vergangene Woche schon meldete, beträgt der bisher sicher gestellte Bestand mehr als die bekannten 218 Kilogramm. In einer Pressemitteilung schätzt er die Gesamtmenge auf rund 500 Kilogramm Gold. Aber auch andere Edelmetalle sind bei dem sichergestellten Schmuck verarbeitet worden, weshalb alle Zahlen über vorhandene Vermögenswerte nur vorsichtige Annahmen sind: „Die Echtheit dieser Bestände sowie die exakten Mengen und Werte werden im späteren Verlauf des Verfahrens von einem Gutachter geprüft.“ Metoja geht außerdem zahlreichen Hinweisen über mutmaßliche Vermögensverschiebungen nach. Einige sind anonym erfolgt. Andere stammen von ehemaligen Mitarbeitern oder anderen dem Unternehmen nahestehenden Personen aus Deutschland, dem europäischen Ausland oder der Türkei. „Wir gehen sämtlichen Hinweisen nach und stehen in engem Austausch mit der ermittelnden Staatsanwaltschaft“, sagte Metoja.
Gläubigerausschuss.
Wie bei Insolvenzen mit einer großen Zahl von Gläubigern üblich, wurde vom Insolvenzgericht ein vorläufiger Gläubigerausschuss bestimmt. Dieser ist Vertretungsorgan der Anleger und unterstützt den vorläufigen Insolvenzverwalter. Auch die Kontrolle des Verwalters gehört zu den Aufgaben des Gremiums. Namen nennt Metoja nicht, da es sich um ein nicht öffentliches Verfahren handelt. Nur allgemein führt er aus: „Das fünfköpfige Gremium setzt sich zusammen aus Vertretern der besicherten und unbesicherten Gläubiger sowie der Arbeitnehmer.“ Die Benennung eines vorläufigen Gläubigerausschusses ist gut und wichtig, da damit eine Kontrolle für den vorläufigen Insolvenzverwalter geschaffen wurde.
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