Kann man mit einem Smart Meter wirklich Strom und somit Geld sparen?

Neustart der Digitalisierung der Energiewende« heißt das neue Gesetz blumig, das der Bundestag mit den Stimmen der Ampelkoalition von SPD, Grünen und FDP sowie der CDU/CSU beschloss.

Das vom Bundestag beschlossene Gesetz zur Digitalisierung der Energiewende wurde möglicherweise als „Neustart“ bezeichnet, um den Eindruck zu erwecken, dass es sich um eine Verbraucher freundliche Initiative zur Verbesserung und Modernisierung des bestehenden Systems handele. Das Ziel des Gesetzes ist es, die Digitalisierung in der Energiewirtschaft voranzutreiben und die Energieversorgung effizienter und flexibler zu gestalten.

Die Bezeichnung „Neustart“ soll vielleicht auch darauf hinweisen, dass es sich um einen Wendepunkt in der Energiewende handelt, der einen schnellen Fortschritt und einen grundlegenden Wandel in der Energiewirtschaft ermöglichen soll. Das Gesetz soll dazu beitragen, die Energiewende schneller und kosteneffektiver umzusetzen, indem es den Einsatz von Technologien wie „intelligente“ Messsysteme, digitale Netze und andere innovative Lösungen fördert.

  • Wenn eine beschlossene Maßnahme zur Digitalisierung der Energiewende, die als „Neustart“ bezeichnet wird, für die Verbraucher tatsächlich nicht, oder nur geringfügig wirksam ist, kann man nicht mehr von einem erfolgreichen Neustart sprechen. In diesem Fall wäre der Begriff „Neustart“ irreführend und könnte zu falschen Erwartungen führen.

Ein Neustart sollte einen grundlegenden Wandel und eine deutliche Verbesserung in einem bestimmten Bereich implizieren.

  • Wenn dies nicht der Fall ist, sollte man den Begriff nicht verwenden. Stattdessen sollten die Ziele und Ergebnisse der Maßnahme klar und ehrlich kommuniziert werden, um Enttäuschungen und Frustrationen bei den Beteiligten zu vermeiden.

Die EU will diese digitalen Messsysteme (Smart Meter), damit Verbraucher und Wirtschaft angeblich Energie sparen oder Strom billiger bekommen können. Die sogenannte »Smart Meter« sollen die bisherigen Ferraris-Stromzähler ersetzen und sollen zunächst in jedem Haushalt installiert sein, der mehr als 6.000 Kilowattstunden Strom verbraucht.

Ein Smart Meter kann jedoch nur dazu beitragen, den Stromverbrauch zu überwachen und mögliche Einsparungen zu identifizieren.

In Deutschland soll „Geld sparen“ eine Tugend sein. Mit dem Smart Meter lässt sich aber kaum Geld sparen.  Denn der Smart Meter selbst, kann keine Einsparungen bewirken. Vielmehr kann er als Werkzeug dienen, um das Bewusstsein für den eigenen Stromverbrauch zu erhöhen und dadurch zu einem effizienteren Umgang mit Energie beizutragen. Ein Smart Meter soll zum „Energie sparen“ inspirieren und das ist eher eine Strategie als eine Innovation. Die Idee, Energie zu sparen, ist  zudem nicht neu und wird seit vielen Jahren in verschiedenen Formen und Kontexten umgesetzt. Eine Innovation wäre eine neue Technologie oder ein neues Verfahren, das eine signifikante Verbesserung gegenüber bestehenden Lösungen bietet.

  • Bei den Smart Metern kann man also kaum von einer innovativen Lösung sprechen, die dazu beitragen, Energie effizienter und nachhaltiger zu nutzen und vor allem billiger zu machen.

Es gibt unterschiedliche Meinungen darüber, ob der tatsächliche Nutzen von Smart Metern fragwürdig ist oder nicht.

  • Einige Experten argumentieren, dass Smart Meter einen wichtigen Beitrag zur Energiewende leisten können, indem sie Verbrauchern ermöglichen, ihren Energieverbrauch besser zu überwachen und dadurch ihren Energieverbrauch zu reduzieren. Durch die Senkung des Energieverbrauchs kann der CO2-Ausstoß reduziert und die Energieeffizienz verbessert werden.
  • Andere Experten sind der Ansicht, dass der Nutzen von Smart Metern begrenzt ist und dass die Kosten für die Installation und den Betrieb dieser Geräte in vielen Fällen höher sind als der tatsächliche Nutzen.
  • Einige Kritiker argumentieren auch, dass Smart Meter in erster Linie den Energieversorgern und den Netzbetreibern nützen, da sie ihnen helfen, den Stromverbrauch und die Netzlast besser zu managen und zu planen.

Indem der Smart Meter den Verbrauch in Echtzeit erfasst und an den Stromversorger sendet, können, so die Theorie,  Kunden beispielsweise Tarife nutzen, die zu verschiedenen Tageszeiten unterschiedliche Kosten haben. Dadurch kann es sich lohnen, Stromintensive Aktivitäten wie Wäsche waschen oder Geschirrspülen auf Zeiten mit günstigeren Tarifen zu verschieben. Auch das Abschalten von Elektrogeräten im Standby-Modus oder das Ersetzen von ineffizienten Geräten durch energieeffizientere Alternativen kann langfristig dazu beitragen, den Stromverbrauch zu senken. Insgesamt hängt die tatsächliche Einsparung jedoch nach wie vor hauptsächlich vom individuellen Nutzungsverhalten ab. Ob man den Smart Meter als Teil eines umfassenden Ansatzes zur Energieeinsparung betrachten kann, darf daher bezweifelt werden.

Wie bei allen Technologien gibt es auch beim Smart Meter ein gewisses Risiko für Hackerangriffe.

Ein erfolgreicher Angriff auf einen Smart Meter könnte dazu führen, dass ein Hacker auf den Stromverbrauch des Nutzers zugreift, was ihm Informationen über den Tagesablauf des Nutzers geben könnte. Das könnte wiederum ein potentielles Einfallstor für Einbrecher sein.

  • Sobald der Smart Meter installiert und eingerichtet ist, beginnt er automatisch mit der Erfassung des Stromverbrauchs und der Übertragung der Daten an den Energieversorger.

Der Energieversorger nutzt diese Daten, um den Stromverbrauch des Kunden zu berechnen und ihm entsprechende Rechnungen zu stellen. Darüber hinaus können die Daten auch zur Analyse des Stromverbrauchs in bestimmten Regionen genutzt werden, um die Energieversorgung besser zu planen und zu optimieren.

Wie bei allen Geräten, die mit dem Internet verbunden sind, besteht auch bei Smart Metern das Risiko, dass sie manipuliert werden können.

  • Wenn ein Smart Meter gehackt oder manipuliert wird, kann dies zu einem ungenauen Stromverbrauch führen oder es kann Datenmissbrauch oder Datenschutzprobleme geben.

Keine Technologie  ist absolut sicher und  es gibt  immer ein Restrisiko für Manipulationen.

Schlussendlich ist es wieder der Verbraucher, der sicherstellen muss, dass sein Smart Meter korrekt installiert und verwendet wird, um sicherzustellen, dass seine Daten und seine Privatsphäre geschützt sind.

In einigen wenigen Fällen können Smart Meter  vielleicht einen echten Nutzen bieten, während in anderen Fällen der Nutzen eher begrenzt sein dürfte, vermutet Horst Roosen, Vorstand des UTR |Umwelt|Technik|Recht| e.V. und Initiator des VCD Verbrenner Club Deutschland im UTR e.V.

Lesen Sie hier bei uns den Beitrag von  Holger Douglas: „Smart Meter: Einfallstor für Hacker, Einbrecher und Terroristen“

Der Autor ist der Wissenschafts- und Technikjournalist Holger Douglas, der schon  seit langem Dokumentationen mit Schwerpunkt »Wissenschaft und Technik«. produziert und früher für die öffentlich-rechtlichen Anstalten arbeitete, als die noch Etats und einen Sinn dafür hatten. Heute arbeitet Douglas für Sender auf dem weltweiten Markt, darunter das erste wöchentliche Wissenschaftsmagazin »An Kathab« für den arabischen Sender Al Jazeera.

Stromsparen zur Weltklimarettung?

Smart Meter: Einfallstor für Hacker, Einbrecher und Terroristen

Der Bundestag hat den beschleunigten Einbau von „intelligenten“ Stromzählern beschlossen. Die Hersteller der Geräte freuen sich, ihnen winken hohe Gewinne. Für die Verbraucher wird es teuer, der Nutzen also fraglich. Zudem bergen Smart Meter hohe sicherheitstechnische Risiken.

Neustart der Digitalisierung der Energiewende« heißt das neue Gesetz blumig, das der Bundestag mit den Stimmen der Ampelkoalition von SPD, Grünen und FDP sowie der CDU/CSU beschloss.

Das Gesetz soll den bislang aus guten Gründen stockenden Verkauf der sogenannten »intelligenten« Messsysteme beschleunigen. Diese bestehen aus der Kombination eines elektronischen Stromzählers mit einem Kommunikationsmodul, dem sogenannten Smart Meter Gateway (SMGW). Relativ hohe sicherheitstechnische und regulatorische Vorgaben dämpften bisher die Begeisterung an der Technik.

Habecks Lösung: Weg mit lästigen sicherheitstechnischen Bedenken – her mit vielen Millionen neuer Geräte, die die Kassen der Hersteller klingeln lassen. Versprochen wird die Möglichkeit des Stromsparens und natürlich Weltklimarettung. AfD und Linke stimmten dagegen; beide Parteien befürchten, dass die Preisobergrenze von 20 Euro für jedes Smart Meter wirkungslos ist, weil höhere Kosten dann einfach über Netzentgelte von den Verbrauchern abgezockt werden können.

Die EU will diese digitalen Messsysteme, damit Verbraucher und Wirtschaft angeblich Energie sparen oder Strom billiger bekommen können. Sogenannte »Smart Meter« sollen die bisherigen Ferraris-Stromzähler ersetzen und sollen zunächst in jedem Haushalt installiert sein, der mehr als 6.000 Kilowattstunden Strom verbraucht.

Die Smart Meter gelten als Kernstück der Energieversorgung der Zukunft. Die Energielieferanten Sonne und Wind tun leider nicht den Gefallen, so zu produzieren, wie es eine moderne Industriegesellschaft benötigt: billig und gleichmäßig. Genau das stark schwankende Angebot ist das bisher größte ungelöste Problem. Denn Strom kann nicht gespeichert werden, sondern muss in genau jenem Augenblick erzeugt werden, indem er auch verbraucht wird.

Die Energiewender stellen sich vor, dass dermaleinst 43 Millionen Messstellen regelmäßig Verbrauchsdaten der Haushalte an viele Stellen übermitteln, andererseits individuell gesteuert werden können, sicher sind und alles reibungslos funktioniert. Die Zukunft der Energiewende: kein Wind, keine Sonne, kein Strom – also Haushalte und Unternehmen nacheinander abschalten, den Stromverbrauch an das wechselnde Angebot anpassen. Waschen, essen, kochen, wenn die Sonne scheint und der Wind weht. Steinzeit-Feeling in einem energiegewendeten Land.

Digitale Stromzähler sollen messen, welche Verbraucher gerade im Haushalt eingeschaltet sind, wie viel Strom verbraucht wird und diese Werte dann dem Stromlieferanten übermitteln. Diese rudimentären Fähigkeiten werden schon mit dem Terminus »intelligent« belegt. Dann sollen, so das gern zitierte Beispiel, Waschmaschine oder Trockner dann angeschaltet werden, wenn viel Strom vorhanden ist. Oder eben ausgeschaltet werden, wenn Wolken kommen und Flaute ist. Dann vergammelt die Wäsche im Spülwasser.

Leicht vorstellbar, wie das Lastenheft eines solchen digitalen Zählers aussehen muss:

Einmal möglichst genau und in kurzen Intervallen messen, wann welche Geräte laufen und wie viel Strom sie verbrauchen.

Diese Messwerte speichern und dorthin schicken, wo sie ausgewertet werden können. Das möglichst aktuell, sodass Stromerzeuger und Verteiler einen präzisen Überblick über den Verbrauch haben.

Diese Werte in einer Form schreiben, die alle Geräte lesen können. Befehle in einer Form zu Waschmaschine, Kühlschrank und Co schicken, die die auch verstehen. Protokoll nennt das der Techniker.

Dazu müssen die Smart Meter wiederum Daten von irgendeiner Instanz bekommen, vom Übertragungsnetzbetreiber zum Beispiel, nach denen sie ihrerseits wiederum steuern können. Rückmeldung heißt das. Auch dieser Rückmeldevorgang sollte in möglichst kurzen Zeitabständen ablaufen. Denn nur so könnten die starken Schwankungen durch Ein- und Ausschalten von Verbrauchern im Netz ausgeglichen werden.

Leicht vorstellbar, wie ein ziemlich reger Datenverkehr zustande kommt – und nur zwischen einer Zentrale und einem einzelnen Smart Meter. Doch der Anspruch der Energiewender: Jetzt sollen alle Haushalte und Gewerbebetriebe verbunden werden. Spätestens an dieser Stelle kann der erfahrene Netzwerkingenieur erahnen, wie kompliziert die ganze Angelegenheit wird und wie hoch der Aufwand. Gestandene Elektroingenieure sind verzweifelt, wie schlampig die Smart Meter konzipiert sind. Das bei einem Projekt, das die Stromversorgung einer Industrienation auf den Kopf stellen und wenn möglich, sicher Strom liefern soll.

Doch die wahren Interessen liegen woanders. Smart Meter dürfen die Stromverbrauchsdaten der Kunden an viele Organisationen wie Messstellenbetreiber, Netzbetreiber, Bilanzkoordinatoren, Bilanzkreisverantwortlichen, Direktvermarktungsunternehmen, Energielieferanten und alle anderen weitergeben.

Digitale Türen und Tore zu Haus und Hof stehen so sperrangelweit offen. Auch Hackern. Das gilt als eine der größten Gefahren, wenn millionenfach nicht kontrollierbare digitale Zähler Hacker gewissermaßen einladen. Nicht umsonst hat das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) mehrere Jahre gebraucht, um Sicherheitsvorgaben aufzustellen und die Geräte zu prüfen. Das Bundesamt zertifizierte bisher aus Sicherheitsgründen nur sehr zögerlich.

Zu zögerlich, da half nur ein Austausch des Chefs des Bundesamtes, der weniger zimperlich mit so essentiellen Angelegenheiten wie »Sicherheit im Datenverkehr« umgeht. Gleichzeitig beschloss der Bundestag übrigens eine Weisungsbefugnis des »Klimaministeriums« an das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik. Habeck kann also anweisen: ‚Scheiß auf den Datenschutz‘ – ‚raus mit den Geräten‘.

Smart Meter verbrauchen deutlich mehr Strom als jene bisher üblichen Ferraris-Zähler. Millionen neuer Geräte müssen einmal selbst permanent mit Strom versorgt werden und heizen den Schaltschrank mit auf. Bei 216.000 Wattstunden im Jahr pro Zähler kann gleich mal ein neues (Kohle-) Kraftwerk angeworfen werden. Von den Kosten ganz zu schweigen. Gefährlich wird es für den Endverbraucher immer dann, wenn sich Planer der Enegiewende jemanden ausgucken, der den Spaß bezahlen soll. Das ist er, der Verbraucher. Der kann sich kaum wehren, sondern muss sehen, wie er mit den horrenden Preisen für Energie klarkommen kann oder eben nicht mehr.

Auf jeden Haushalt kommen Kosten von etwa 20 Euro pro Monat zusätzlich zu den saftigen Preisen für die Kilowattstunde dazu. Plus Kosten für den Einbau. Plus Kosten für Apps, um die Stromdaten ablesen zu können. Das rechnet sich nicht. Das Wirtschaftsministerium hatte einmal kalkuliert, dass ein üblicher Drei-Personen-Haushalt mit einem Verbrauch von 3.500 kWh Strom im Jahr 15 Euro sparen kann, wenn er seine Geräte mit Smart Metern steuern lässt.

Eine Studie der Unternehmensberatung Ernst & Young im Auftrag des Bundeswirtschaftsministeriums kam einst zum Ergebnis, dass die Technik teurer als die Einsparung in einem kleinen Haushalt ist.

»Die von der EU angestrebte Rolloutquote von 80 % bis 2022 über eine allgemeine Einbauverpflichtung führt zu einem gesamtwirtschaftlichen negativen Netto-Kapitalwert, und ist zudem für den Großteil der Kundengruppen wirtschaftlich nicht zumutbar. Selbst bei sehr optimistischen Annahmen kann die Mehrheit der Endverbraucher die mit dem Einbau und der Nutzung intelligenter Meßsysteme für sie einhergehenden Kosten nicht durch Stromeinsparungen und Lastverlagerungen kompensieren.«

Offen ist, wie korrekt die Messgeräte funktionieren. Digitale Messzähler können erhebliche Abweichungen des gemessenen vom tatsächlichen Verbrauch aufweisen. In der Universität Twente wurde im Labor eine bis zu sechsfach höhere Verbrauchsanzeige nachgewiesen.

Noch keine Lösung des heftigsten Problems ist in Sicht: das der Datensicherheit.

Denn diese digitalen Zähler müssen mit anderen Instanzen des Stromnetzes kommunizieren können. Dabei wird die Netzwerktechnik des Internets benutzt. Jeder Stromzähler bekommt »Straße« und »Hausnummer«, eine sogenannte IP-Adresse, wie sie auch jeder Computer im Internet oder jedes Smartphone hat. Damit können die Daten verschickt werden. Die Zählersysteme hängen also im Internet, auf sie kann weltweit wie auf jeden anderen Computer zugegriffen werden. Sie haben eine Adresse, sind damit auffindbar und ansprechbar. Von jedem Ort der Welt.

Die Smart-Meter-Infrastruktur gewährt prinzipiell auch den Eintritt in das Stromversorgungssystem des Landes. Denn draußen – da lauern noch die Hacker. Die können sich leicht einhacken und die Daten auslesen. Die Verbrauchskurven, also wann ein Verbraucher seine Waschmaschine einschaltet, allein auszulesen, dürfte vermutlich nicht so spannend sein. Wertvoller werden solche Informationen dann für Diebe und Einbrecher, die daran erkennen könnten, wann die Hausbewohner zum Beispiel im Urlaub sind. Technisch aufgeschlossene Bosse der »Organisierten Kriminalität« dürften in Zukunft ein paar IT-Experten anheuern und an einer traumhaften Einnahmequelle sitzen.

Wie das vom Prinzip her funktioniert, hatten einmal Mitarbeiter des Energieversorgers auf Malta gezeigt. Sie manipulierten Smart Meter gegen Cash so, dass sie weniger Stromverbrauch anzeigten. Damit der Schwindel nicht aufflog und der Gesamtverbrauch der Region wieder stimmte, drehten sie kurzerhand andere Smart Meter hoch. Vermutlich von denjenigen, die nicht zahlen wollten.

Noch anziehender dürfte ein solches Einfallstor in die sehr sensiblen Bereiche der Energieversorgung für potenzielle Terroristen sein. Die könnten etwa die Smart Meter anweisen, die Daten zu fälschen und so die Energieversorgung lahmzulegen. Technisch ist das mit keinem allzu großen Aufwand möglich. Die Smart Meter müssten also gesichert werden. Sie müssen ihre Daten so verschlüsseln, dass nur noch das zentrale System sie wieder entschlüsseln und lesen kann. Doch Datensicherheitsexperten winken ab: Ein solches riesiges Gebilde mit Millionen von Smart Metern und sensiblen Daten ist nicht sicher zu machen.

  • So hatten bereits IT-Experten die in Spanien eingesetzten Stromzähler versuchsweise gehackt, die Zähler manipuliert und eine Schadsoftware aufgespielt. Unbemerkt versteht sich. Neuer Volkssport: Mit dem Smartphone Zähler manipulieren und damit die Stromrechnung zurückstellen.

Nur ein Stromzähler reicht dem gestandenen Hacker für den bequemen Eintritt in das gesamte Stromnetz. Dann kann er nach Herzenslust den Strom in Städten ausschalten und die Übertragungsnetze crashen lassen. Den Leitstellen kann es nicht gelingen, die gewaltigen Energiemengen in den Stromnetzen zu steuern. Damit kommen wir dem im hervorragend recherchierten Roman »Blackout« geschilderten Szenario eines mehrwöchigen Stromausfalles mit katastrophalen Folgen immer näher. Da manipulierten Hacker Smart Meter in Italien so, dass sie plötzlich keinen Stromverbrauch mehr an die Netzleitstelle meldeten. Nacheinander bricht das europäische Stromnetz zusammen.

Doch den Anbietern läuft das Wasser im Munde zusammen: Studien sprechen von 800 Millionen neuen Smart Metern, die produziert und bezahlt werden müssen. Milliardengeschäfte winken – kein Wunder, dass Bitkom-Hauptgeschäftsführer Bernhard Rohleder jubelt, damit komme »endlich Tempo in den Smart-Meter-Rollout«. Diese Smart Meter würden die Menschen beim Energiesparen stark unterstützen, verkündete er wider besseres Wissen. Der eigene Verbrauch werde dann perspektivisch etwa per Smartphone-App so einfach abzulesen sein wie der Spritverbrauch beim Auto oder der Ladestand des Handys.

Der tatsächliche Nutzen ist also höchst fraglich. Es geht bei der Smart-Meter-Technologie um Geld, um viel Geld. Die Hersteller der Geräte sind begeistert, alle acht Jahre sollen die Geräte gegen neue ausgetauscht werden. Die »Energiewende« zieht viele neue Profiteure an wie Motten das Licht. Es lässt immer dann aufhorchen, je öfter ein Habeck das Wort »intelligent« in den Mund nimmt und von einer »intelligenten Verknüpfung« von Stromerzeugung und -verbrauch redet und den gigantischen Unsinn verkleistert.

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