Offener Brief an Herrn Minister Tarek Al-Wazir, Hessisches Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Wohnen
Offener Brief an Herrn Minister Tarek Al-Wazir,
Hessisches Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Wohnen
Kaiser-Friedrich-Ring 75
65185 Wiesbaden
Sehr geehrter Herr Minister Al-Wazir,
mit diesem offenen Brief möchten wir Ihre Aufmerksamkeit auf ein wachsendes Problem lenken, das viele Bürgerinnen und Bürger in Hessen betrifft: die zunehmende Lärmbelastung durch Wärmepumpen. Der bereits bestehende Schallteppich aus Straßenverkehr, Luftfahrt, Schienenverkehr, Windkraftanlagen und anderen Lärmquellen wird nun noch durch die Schallemissionen von Millionen Wärmepumpen verstärkt.
Die Aufhebung des Mindestabstands zwischen Wärmepumpen und Nachbargrundstücken durch die Hessische Landesregierung hat dazu geführt, dass einige Wärmepumpenaufsteller ihre Geräte direkt an der Grundstücksgrenze ihrer Nachbarn installieren. Der Lärm, der von Wärmepumpen erzeugt wird, kann zu erheblicher Belästigung führen. Langfristige Exposition gegenüber hohen Lärmpegeln kann Stress, Schlafstörungen, Konzentrationsprobleme, Hörprobleme und andere gesundheitliche Probleme verursachen.
Die genauen Auswirkungen des Lärms von Wärmepumpen auf die Gesundheit hängen von verschiedenen Faktoren ab, wie der Lautstärke des Geräuschs und der Entfernung zu den Wärmepumpen. Die Entscheidung der Landesregierung, den Mindestabstand für Wärmepumpen aufzuheben, ist für viele Bürgerinnen und Bürger nicht nachvollziehbar. Die Abstandsregeln waren von großer Bedeutung, um mögliche gesundheitliche Auswirkungen zu minimieren.
Letztendlich erfordert die Bewertung der Vertretbarkeit von Lärmquellen wie Wärmepumpen und Windrädern eine umfassende Betrachtung der Auswirkungen auf Mensch, Tier und Umwelt. Es ist wichtig, den Lärmpegel zu überwachen, Kompensationsmaßnahmen zu ergreifen und Umweltauflagen zu beachten, um den Schutz von Mensch und Natur sicherzustellen.
Besonders besorgniserregend ist, dass das Aufstellen von Wärmepumpen mit erheblichen Steuermitteln gefördert wird. Dabei werden Wärmepumpen in der Regel nur von finanziell gut gestellten Bürgern angeschafft, während Normalverdiener sich solch eine Anschaffung kaum leisten können. Angesichts der erheblichen finanziellen Aufwendungen wäre es nur gerecht, denjenigen, die unter dem Lärm der Wärmepumpen ihrer Nachbarn leiden, Unterstützung anzubieten.
Daher möchten wir von der Landesregierung wissen, welche Fördermöglichkeiten es für Bürgerinnen und Bürger gibt, die unter dem Lärm von Wärmepumpen leiden. Ist es beabsichtigt, Wärmepumpenaufsteller dazu zu verpflichten, lärmreduzierende Maßnahmen wie Schallschutzhauben durchzuführen?
Konkret geht es um den Fall eines Wärmepumpenaufstellers, der seine Wärmepumpe direkt an der Grenze zu einem bisher ruhigen Reihenhaus-Wohngebiet platziert hat. Gesprächsversuche mit dem Aufsteller wurden mit dem Hinweis auf die neue Gesetzeslage abgewiesen.
Sehr geehrter Herr Minister, wir bitten Sie dringend um eine Antwort darauf, was die Landesregierung den Bürgerinnen und Bürgern anbieten kann, die unter dem Lärm der Wärmepumpen ihrer Nachbarn leiden. Wenn der Verursacher des Lärms mit staatlichen Mitteln gefördert wird, sollte es eigentlich gerecht und angemessen sein, den Geschädigten ihre finanziellen Aufwendungen zur Lärmreduzierung zu erstatten.
Wir appellieren an Sie, sich dieser Problematik anzunehmen und konkrete Lösungen zu finden. Es sollte in Ihrem Interesse als Minister für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Wohnen liegen, den Bürgern ein gesundes und lebenswertes Umfeld zu gewährleisten.
Wir erwarten, dass die Landesregierung Maßnahmen ergreift, um die Lärmbelastung durch Wärmepumpen zu minimieren und den betroffenen Bürgern Unterstützung anzubieten. Es ist von großer Bedeutung, dass Umwelt- und Gesundheitsaspekte in der Förderpolitik berücksichtigt werden, um eine nachhaltige und gesunde Entwicklung zu ermöglichen.
Wir fordern Sie auf, diesem Problem die gebührende Aufmerksamkeit zu schenken und zeitnah geeignete Maßnahmen zu ergreifen. Die Bürgerinnen und Bürger, die unter der Lärmbelastung leiden, benötigen dringend Unterstützung und eine Lösung für ihre Situation.
Wir danken Ihnen im Voraus für Ihre Bemühungen und erwarten gespannt Ihre Antwort.
Mit freundlichen Grüßen,
Horst Roosen
-Vorstand-
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