„Deutscher Maschinenbau in existenzieller Gefahr: Handlungsbedarf dringend!“
Der deutsche Maschinenbau, ein Schlüsselakteur in der deutschen Wirtschaft, steht vor einer akuten Bedrohungslage. Globale wirtschaftliche Herausforderungen und gestörte Lieferketten setzen die Branche stark unter Druck. Als wäre das nicht schon schlimm genug, verschärfen steigende Produktionskosten aufgrund der Inflation die Wettbewerbsfähigkeit deutscher Unternehmen.
Dr. Haeusgen, Präsident des Verbandes Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA), schlägt Alarm und appelliert an die Bundesregierung, dringend Maßnahmen zur Rettung des Maschinenbaus zu ergreifen. Die Energiekosten müssen gesenkt werden, um die Produktionskosten zu drosseln. Gleichzeitig müssen die Unternehmen von bürokratischen Hürden befreit werden, um ihre Wettbewerbsfähigkeit zu steigern. Eine umfassende Arbeitsmarkt-Reform ist notwendig, um flexiblere Beschäftigungsmodelle zu ermöglichen und die Anpassungsfähigkeit der Unternehmen in Krisenzeiten zu verbessern.
Um die langfristige Stärke des deutschen Maschinenbaus zu gewährleisten, ist die Förderung von Ausbildung und Forschung in diesem Bereich unerlässlich. Nur so können deutsche Unternehmen innovativ bleiben und den technologischen Fortschritt vorantreiben.
Es ist höchste Zeit zu handeln, denn die aktuellen Herausforderungen zeigen, dass der deutsche Maschinenbau dringend Unterstützung benötigt. Eine gezielte Verbesserung der Rahmenbedingungen ist nicht nur notwendig, um die Konkurrenzfähigkeit der Branche zu bewahren, sondern auch, um Arbeitsplätze zu sichern. Der Maschinenbau ist eine tragende Säule der deutschen Industrie und hat einen maßgeblichen Anteil am wirtschaftlichen Erfolg des Landes. Die Politik muss die drängenden Probleme der Branche ernst nehmen und aktiv an Lösungen arbeiten, bevor es zu spät ist.
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Lesen Sie hier bei uns den Beitrag von Holger Douglas:
„Der Autor ist der Wissenschafts- und Technikjournalist Holger Douglas, der schon seit langem Dokumentationen mit Schwerpunkt »Wissenschaft und Technik«. produziert und früher für die öffentlich-rechtlichen Anstalten arbeitete, als die noch Etats und einen Sinn dafür hatten. Heute arbeitet Douglas für Sender auf dem weltweiten Markt, darunter das erste wöchentliche Wissenschaftsmagazin »An Kathab« für den arabischen Sender Al Jazeera.
Deutscher Maschinenbaugipfel in Berlin
Maschinenbauer fordern „ernsthafte“ Reformen –
und Subventionen für eine schnellere Energiewende
Der Maschinenbau in Deutschland gerät in Not. Verbandspräsident Haeusgen rechnet mit einem Anstieg der Kurzarbeit in der ersten Jahreshälfte 2024. Laut Umfragen gehen 30 Prozent der Betriebe davon aus, Stellen abbauen zu müssen. Vor allem die Regulierungen machen das Wirtschaften hierzulande schwer.
Ernsthafte politische Reformen forderte der Präsident des Verbandes Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) Karl Haeusgen in Berlin beim 14. Deutschen Maschinenbaugipfel. Der Bürokratie-Frust und die Regulierungsflut verärgerten die Unternehmen enorm. In anderen Ländern würden sie mit offenen Armen empfangen, hierzulande ertrinke jede Standortentscheidung in einem Wust von Anträgen und Genehmigungen. Hinzu kämen eine Fülle von Berichtspflichten und gut gemeinten, aber schlecht gemachten Gesetzen, die die Freiheit und die Kraft für Innovationen und Investitionen nehmen würden, betonte Haeusgen auf dem Treffen, das gestern in Berlin begann.
Seit Oktober 2022 würden Monat für Monat die Aufträge teilweise im zweistelligen Prozentbereich zurückgehen. „Der Abschwung kommt nun auch in den Montagehallen an und nicht mehr nur in den Vertriebsbüros“, so heißt es beim Maschinenbaugipfel. Bereits 60 Prozent der Unternehmen haben einen niedrigeren Auftragsbestand als im langjährigen Durchschnitt, so der VDMA, der auf eine aktuelle Blitzumfrage unter den eigenen Mitgliedsunternehmen verweist. Knapp zwei Drittel der befragten Unternehmen geben zudem an, dass ihr aktueller Auftragsbestand die Produktion im Jahr 2024 nicht oder nur wenig stützt.
Noch lebten viele Unternehmen von bestehenden Bestellungen. Dem VDMA zufolge liegt die Auftragsreichweite derzeit bei durchschnittlich vier bis fünf Monaten, wobei die Spanne recht groß ist.
Haeusgen kenne Firmen, die Aufträge für die nächsten zwölf, 16 oder gar 18 Monate hätten; bei anderen reichten sie nur noch für die nächsten sechs Wochen. Er rechne daher mit einem Anstieg der Kurzarbeit in der ersten Jahreshälfte 2024. Bei vielen Unternehmen würden Gleitzeitkonten mit großer Geschwindigkeit abgebaut. Die Kapazitätsauslastung habe sich bereits auf zuletzt noch 82 Prozent reduziert. 30 Prozent der Betriebe rechnen damit, Stellen abbauen zu müssen. Dies sei neu, so Haeusgen.
Den schnelleren Ausbau der erneuerbaren Energien sowie Reservekraftwerke empfiehlt der VDMA-Präsident als Gegenmittel zu den hohen Energiepreisen. Die Energiewende müsse gelingen und dafür brauche es viel mehr erneuerbaren Strom, so Haeusgen. Der Maschinen- und Anlagenbau habe die Technologien zur Bekämpfung der Ursachen und Folgen des Klimawandels, jetzt müssten sie auch endlich auf breiter Front eingesetzt werden, sagt er – und schielt auf neue Milliardenförderungen vom Staat.
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