In der Welt der „KlimaVeedel“ und der Wärmebild-Dramatik wird Kölns Neubrück zum Schauplatz einer ungewöhnlichen Rettungsmission.
Getreu dem Motto „Je roter, desto rettungsbedürftiger“ stürzt sich die RheinEnergie AG mit ihrer Wärmebildkamera in die Nacht, um Häuserfassaden aufzunehmen. Ein bunter Reigen von Farben, angeführt vom schrillen Rot, ruft förmlich nach dem Superhelden der Dämmmaterialien: Styropor!
Doch während das Klima vielleicht gerettet wird, fragt sich manch ein Bewohner inmitten von Algen- und Schimmel-Biosphären: Wird die totale Wärmedämmung der Grünen im Jahr 2050 uns alle zu Blockwarten gegen das unkontrollierte Fensteröffnen machen? Willkommen in der skurrilen Welt der Wärmebildaufnahmen, wo die Farben mehr Fragen aufwerfen als sie beantworten und der Geldbeutel öfter gezückt wird als einem lieb sein kann.
In diesem Wärmebildspektakel scheint das Rot an den Fassaden nicht nur vor Energieverlust zu schreien, sondern förmlich nach Geld zu rufen.
- Während die RheinEnergie AG tapfer für die „KlimaVeedel“-Initiative in die Schlacht zieht, bleibt die Frage: Wer rettet die Bewohner vor den unerwarteten Algeninvasionen und Schimmelüberfällen, die das Styropor-Paradies begleiten? In einer Welt, in der Wärmebilder zu einem Call-to-Action werden und die Grenzen zwischen Farbexplosionen und finanziellen Explosionen verschwimmen, bleibt nur eins sicher: Die Wärmebildaufnahmen mögen die energetische Realität zeigen, aber die Wärme der Ironie in dieser Geschichte könnte mindestens genauso viel Aufmerksamkeit verdienen.
Trotz des bunten Spektakels und der energetischen Rettungsmission stellt sich die Frage: Wo versteckt sich der Datenschutz in diesem Theater der Wärmebildaufnahmen?
Die RheinEnergie AG beschwichtigt mit Verweis auf die geltende Straßenbildfreiheit und betont, dass die Aufnahmen keine individuellen Wärmebilder einzelner Gebäude veröffentlichen. Doch während die Farben auf den Fassaden sich in einem bunten Chaos vereinen, bleibt die Unsicherheit darüber, wie sicher die persönlichen Daten der Bewohner vor dieser thermografischen Invasion wirklich sind. In einer Welt, in der Dämmmaterialien als Retter auftreten und Datenschutzbestimmungen als Nebendarsteller agieren, wird das Drama um die Wärmebilder zu einer düsteren Komödie über Privatsphäre im Zeitalter der Klimaneutralität.
***
Lesen Sie hier bei uns den Beitrag von Holger Douglas:
„Der Autor ist der Wissenschafts- und Technikjournalist Holger Douglas, der schon seit langem Dokumentationen mit Schwerpunkt »Wissenschaft und Technik«. produziert und früher für die öffentlich-rechtlichen Anstalten arbeitete, als die noch Etats und einen Sinn dafür hatten. Heute arbeitet Douglas für Sender auf dem weltweiten Markt, darunter das erste wöchentliche Wissenschaftsmagazin »An Kathab« für den arabischen Sender Al Jazeera.
Auftraggeber Rheinenergie
Wenn die „Wärmewende“ keinen Halt mehr kennt – Wärmebildaufnahmen von Häusern in Köln
In einem Kölner Stadtviertel wurden nachts Aufnahmen von Häuserfassaden mit einer Wärmebildkamera gemacht. Auftraggeber: die RheinEnergie AG im Rahmen der Initiative „KlimaVeedel“, die der Energieversorger 2023 ins Leben gerufen hat – mit dem Ziel, Lösungen für ein „klimaneutrales Köln“ zu finden.
„KlimaVeedel packt Wärmewende in Neubrück an!“
Damit sorgte der Kölner Lieferant für Energien aller Art, die RheinEnergie AG, für Aufsehen. Gemeint ist die „termografische Erfassung“ von Häusern in der Nacht vom 29. auf 30. November im Kölner Stadtviertel Neubrück.
Das sieht dann so aus, dass Infrarotbilder von Hausfassaden gemacht werden, die in schönen bunten Bildern den energetischen Zustand eines Hauses zeigen sollen: je röter – desto klimawendenungünstiger. Und meistens schreit ein Fassadenrot laut Alarm. Das soll dann auffordern: Geld her, Fassade mit Styropor einpacken – Klima gerettet.
Köln-Neubrück war lediglich ein weiteres Stadtgebiet, in dem die Mannheimer Firma Climap kürzlich unterwegs war und Infrarotbilder produzierte. Es ist ein Projekt der „Initiative KlimaVeedel“. Dahinter stehe laut WDR das Ziel der Stadt Köln, bis 2035 klimaneutral zu werden: also null Emissionen und Treibhausgase. Um dieses Ziel erreichen zu können, müssten auch alle Hausbesitzer ihre Gebäude auf Vordermann bringen, so der WDR fordernd, und das heiße, Dächer dämmen oder Fenster austauschen.
Auf die Nachfrage bei der Rheinenergie, wann und wie die Immobilien-Eigentümer in Neubrück darüber informiert wurden, dass ihre Häuser mit der Wärmebildkamera aufgenommen werden? Laut Antwort der Pressestelle wurden die Bürger erstmals bei Veranstaltungen in Neubrück im September und Oktober 2023 über die Thermografie-Aufnahmen informiert. Die Pressemitteilung vom 28. November 2023, die an Presse und Bürgerverein Neubrück verschickt wurde, hätte weitere Details bekannt gegeben.
Zur Frage nach dem Datenschutz lautet die Antwort: „Die Aufnahmen werden durch die geltende Straßenbildfreiheit (§ 59 UrhG), auch Panoramafreiheit genannt, ermöglicht. Demnach dürfen Bauwerke, die sich bleibend an öffentlichen Wegen, Straßen und Plätzen befinden mit Mitteln des Lichtbilds erfasst werden.“ Die geltende Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) werde selbstverständlich beachtet.
Laut Pressemitteilung werden bei den Aufnahmen keine Wärmebilder einzelner Gebäude veröffentlicht. Der Satz scheint dem gesamten Vorhaben zu widersprechen. Rheinenergie dazu: „Die Wärmelandkarte zeigt die mittlere Energieeffizienz von mindestens drei nah beieinander liegenden Gebäuden. Spezifische Angaben über eine bestimmte Immobilie werden nicht dargestellt. Die individuelle energetische Auswertung des energetischen Zustands eines Gebäudes ist nur für die Eigentümerinnen/Eigentümer erhältlich.“
Fünf Eigentümer haben laut Antwort der Rheinenergie widersprochen. Diese Daten würden nicht im Zuge der Auswertung und Aufbereitung der Wärmelandkarte verarbeitet. Allerdings würde damit der „Service“ von Climap dementsprechend für diese nicht zur Verfügung stehen. Deren Service besteht darin, die Wärmebildaufnahmen den Hauseigentümern im Frühjahr 2024 auf Bestellung zur Verfügung zu stellen – kostenpflichtig, wie der WDR schreibt.
Eigentümer von Häusern, bei denen die Wärmebildaufnahmen zeigen, dass ihre Häuser nicht richtig gedämmt sind, hätten keine Konsequenzen zu befürchten, so die Antwort der Rheinenergie auf die entsprechende Frage. Es handele sich um einen „Service für Bürgerinnen und Bürger, der jedem Einzelnen bei der Umsetzung helfen kann“. Weitere Aufnahmen in anderen Stadtteilen seien derzeit nicht geplant. Auch sei die Stadt Köln selbst nicht involviert. Das Wärmebild-Unternehmen aus Mannheim sei von der Rheinenergie beauftragt worden.
Infrarotaufnahmen werden schon seit vielen Jahren genutzt, um die Oberflächentemperatur von Fassaden abzubilden. Die gibt Infrarotstrahlung unterschiedlicher Intensität ab, die dann als Temperatur an einer bestimmten Stelle interpretiert wird. In einen Farbcode übersetzt sieht das schön bunt aus und ist geeignet, Hausbesitzer in Alarmstimmung zu versetzen, damit sie den Geldbeutel zücken.
Solche Kampagnen mit farbenfrohen Infrarotbildern von Hausfassaden gibt es schon lange.
Farben so bunt wie Deutschland zeigen die unterschiedlichen Temperaturen auf der Fassade an. Immer ein passender Ansatzpunkt für den Vorstadtverkäufer: „Ja, hier haben Sie ein Wärmeleck. Da müssen Sie mehr dämmen. Ich habe da etwas im Angebot …“
- Doch die Farben zeigen nur die Verteilung der Temperatur auf der Oberfläche an – nichts weiter: nicht, wie viel Wärme durchgeleitet wird, und vor allem nicht, ob von innen nach außen oder umgekehrt. Jeder Altbau mit dicken Mauern zeigt solche Farben, wenn die Sonne darauf scheint. Doch dabei geht die Wärme nach innen: ein willkommener Effekt und zudem kostenlose Nutzung der Sonnenenergie. Der geht wiederum flöten, wenn man die Fassade mit Schaumstoff dämmt, wie das seit Jahren millionenfach geschieht und von allen Seiten „angeordnet“ wird.
Doch immer drastischer zeigen sich die Schäden der Dämmung.
Häufig treten bei Bewohnern gedämmter Häuser Allergien auf. Da lohnt es sich, mal nachzufragen, wie weit die energiegedämmten Häuser ihren Teil dazu beitragen. Der Luftaustausch ist stark eingeschränkt; er bedeutet in grüner Lesart lediglich „Energieverlust“. Das aber produziert feuchte und warme Räume mit Wänden, die kalt sind. Daran kondensiert Feuchtigkeit und sorgt für ideale Lebensbedingungen für Schimmelpilze aller Arten. Nette Mitbewohner, die man sich mit der Wärmedämmung ins Haus holt. Die siedeln sich auch auf feucht gewordenen Dämmungen an und lassen Algen entstehen. Styropor-Fassaden – ein Eldorado für Pilze und Bakterien, auf denen sie sich prächtig vermehren. Oberhalb von gedämmten Fenstern sieht es häufig aus wie früher außen an Kuhställen: Algen und Schimmel bilden eine muntere Biosphäre.
Für die Bauherren jedesmal ein Desaster.
Die alte Fassade ist noch nicht endgültig abbezahlt, da muss schon eine neue aufwendige Renovierung her. Oder aber mit Gift gegen Schimmelpilze bestrichen werden. Denn seit dem 1. Januar 2016 müssen Neubauten 25 Prozent weniger Energie verbrauchen, die Wärmedämmung muss 20 Prozent weniger Wärme als vorher durchlassen. Dafür muss jede Immobilie einen „Energieausweis“ haben. Ansonsten drohen bis zu 15.000 Euro Bußgeld, wenn ein Haus beim Verkauf über keinen Energieausweis verfügt. Dürfte ziemlich einmalig auf der Welt sein.
Die totale Wärmedämmung wollen die Grünen im Jahr 2050. Blockwarte achten in grünen Mustersiedlungen darauf, dass keine Fenster und Türen offen stehen und Deutschlands Klimabilanz versauen. Wo sich Gutmenschen, Grüne und Dämmstoffindustrie in trauter Eintracht treffen, hat der Hausbesitzer oder Bewohner nichts mehr zu lachen. Für ihn wird’s in jedem Fall teuer. Und der Quatsch nimmt kein Ende, sondern gebiert immer neue Einkommensfelder: siehe „KlimaVeedel“ Köln-Neubrück.
+++++
Mit unseren umfassenden, vielfältigen und sachgerechten Informationen möchten wir einen wichtigen Beitrag zur öffentlichen Meinungsbildung leisten, insbesondere in den Bereichen Auto, Verkehr, Technik, Umwelt und Klimapolitik.
Unsere Journalisten arbeiten ohne Unterstellungen, unbelegte oder falsche Behauptungen und vermeiden tendenziöse Wortwahl und abwertende Formulierungen. Der UTR e.V. ist bemüht, so zu schreiben, dass keine Geschlechterdiskriminierung stattfindet.
Wir freuen uns über jeden Beitrag externer interessierter Bürger und Experten.
Als Fördermitglied des UTR e.V. können Sie mit Ihrer finanziellen Unterstützung dazu beitragen, unsere Projekte und Aktivitäten zu finanzieren und damit einen gesellschaftlichen Beitrag leisten. Eine finanzielle Zuwendung an den UTR ist die einfache und unbürokratische Form, sich gesellschaftlich zu engagieren und gibt Ihrem Engagement eine Stimme.
Du und ich, wir alle sind nur zeitlich begrenzte Gäste unseres Ökosystems Erde und wollen uns verantwortlich und positiv gegenüber unserem Gastgeber, der Umwelt verhalten.
Die Gesellschaft ist sich zunehmend bewusst, dass Umweltprobleme nicht allein von der Regierung gelöst werden können. Allmählich erkennen immer mehr Menschen die Notwendigkeit, sich zu organisieren und kollektiv zu agieren. Aus diesem Grunde hat sich der Verein UTR |Umwelt|Technik|Recht| mit Sitz in Dieburg gegründet. Eines der Leitziele des Vereins UTR ist es, Veränderungen in Haltung und Verhalten zu fördern und informierte Aktionen zum Schutz des Lebens auf der Erde zu fördern.
„ mobil, gesund und glücklich in einer intakten Umwelt leben“
Unterstützen Sie Meinungsfreiheit: Spenden Sie für transparente Informationen!
Liebe Leserinnen und Leser,
Der UTR e.V.|Umwelt|Technik|Recht| e.V., setzt sich für umfassende, vielfältige und sachgerechte Informationen ein, um einen bedeutenden Beitrag zur öffentlichen Meinungsbildung zu leisten. Unsere Arbeit erstreckt sich über die Bereiche Auto, Verkehr, Technik, Umwelt, Soziales, Politik und Gesellschaft und Klimapolitik. Doch wir können dies nicht allein schaffen und sind auf Ihre Unterstützung angewiesen.
Unser Engagement für Meinungsfreiheit:
Unsere Journalisten verfolgen einen ethischen Ansatz, indem sie ohne Unterstellungen, unbelegte oder falsche Behauptungen arbeiten. Tendenziöse Wortwahl und abwertende Formulierungen sind in unserer Berichterstattung tabu. Wir legen großen Wert darauf, Ihnen Fakten und Hintergrundinformationen zu präsentieren, die Ihnen helfen, fundierte Entscheidungen zu treffen und eine informierte Meinung zu bilden.
Warum Spenden so wichtig sind
Unsere Arbeit erfordert Ressourcen, von der Recherche über Interviews bis zur Veröffentlichung. Um weiterhin hochwertige Beiträge zu liefern, die auf Unabhängigkeit und Integrität basieren, benötigen wir Ihre Unterstützung. Spenden spielen eine entscheidende Rolle dabei, sicherzustellen, dass wir frei von kommerziellen Einflüssen bleiben und uns auf die Themen konzentrieren können, die für Sie von Bedeutung sind.
Wie Sie helfen können
Sie können einen direkten Beitrag leisten, indem Sie unsere Arbeit finanziell unterstützen. Auch Sachspenden nehmen wir gerne entgegen. Ihre Spenden ermöglichen es uns, unabhängig zu bleiben und unseren journalistischen Ansprüchen treu zu bleiben. Jeder Betrag, sei er groß oder klein, trägt dazu bei, transparente und unparteiische Berichterstattung zu fördern.
Hier sind Möglichkeiten, wie Sie spenden können:
Banküberweisung: Sie können direkt auf unser Spendenkonto überweisen.
Mit Ihrer finanziellen Unterstützung können Sie dazu beitragen, unsere Projekte und Aktivitäten zu finanzieren und damit einen gesellschaftlichen Beitrag leisten. Eine finanzielle Zuwendung an den UTR ist die einfache und unbürokratische Form, sich gesellschaftlich zu engagieren und gibt Ihrem Engagement eine Stimme.
Bitte überweisen Sie Ihre Spende auf unser Bankkonto:
Bank: Volksbank Heidelberg
Konto: DE10 6729 0000 0149 6479 29
oder schnell und einfach via
Fördermitgliedschaft: Werden Sie Fördermitglied und unterstützen Sie uns regelmäßig. Dies bietet eine langfristige Basis für unsere Arbeit.
Gemeinsam für Meinungsfreiheit
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin kritisch, informativ und unabhängig berichten. Helfen Sie uns, die öffentliche Meinungsbildung in den Bereichen Auto, Verkehr, Technik, Umwelt und Klimapolitik voranzutreiben. Jede Spende macht einen Unterschied.
Übrigens….
Der Verein UTR dient dem Gemeinwohl, verzichtet aber bewusst auf das steuerliche Privileg der „Gemeinnützigkeit“. Ihre Spende trägt dazu bei, unsere Vision eines „mobil gesunden und glücklichen Lebens in einer intakten Umwelt“ umzusetzen.
Vielen Dank für Ihr Vertrauen und Ihre Unterstützung!
Horst Roosen
Vorstand UTR |Umwelt|Technik|Recht| e.V.
Initiator des VCD Verbrenner Club Deutschland im UTR e.V.
UTR |Umwelt|Technik|Recht| e.V.
VCD Verbrenner Club Deutschland im UTR e.V.
Groß-Zimmerner-Str. 36 a
64807 Dieburg
Telefon 06071- 9816810
Telefax 06071- 9816829